ESTRICH-DÄMMSCHICHT-TROCKNUNG
Unser Trocknungsverfahren: Effizient und nahezu zerstörungsfrei
Unterdruckverfahren (Vakuumverfahren)
Wir arbeiten nahezu ausschließlich mit dem Unterdruckverfahren, da es effektiv, materialschonend und kostenoptimiert ist.
Bei diesem Verfahren wird mit leistungsstarken Vakuumturbinen die feuchte Luft aus der Dämmschicht abgesaugt. Durch das entstehende Vakuum zieht die mittels Entfeuchtungsgeräten getrocknete Raumluft über geöffnete Randfugen oder andere Entlastungsöffnungen nach, wodurch ein kontinuierlicher Trocknungskreislauf entsteht.
Unser Ziel ist es, möglichst zerstörungsfrei zu arbeiten. Daher nutzen wir:
- 20-mm-Bohrer statt der üblichen 50-mm-Bohrkronen.
- Die Möglichkeit, nur in Fugen (Fliesenkreuze) zu bohren, sofern die Fugenbreite dies erlaubt.
- Randfugendüsen für kleine Räume, um Bodenbeläge unbeschädigt zu lassen.
Unsere Micro-Trocknung ist in 95 % der Fälle ausreichend und dank unseres ausgeklügelten Systems äußerst effizient.

Überdruckverfahren
Dieses Verfahren wird seltener angewendet und eignet sich hauptsächlich für neue Schäden. Hierbei wird vorgetrocknete, erwärmte Luft durch spezielle Öffnungen in die Dämmschicht eingeflutet. Die Luft nimmt die Feuchtigkeit aus der Schicht auf und entweicht über Randfugen oder andere Entlastungsöffnungen in den Raum, wo sie von Entfeuchtungsaggregaten getrocknet wird.
Das Überdruckverfahren erreicht eine Austrocknung bis zur materialspezifischen Ausgleichsfeuchte.
Ein Nachteil: Bei älteren Schäden können Schimmelsporen oder andere Verunreinigungen nach außen transportiert werden. Daher müssen hier unbedingt Hepa-Filter verwendet werden.
Unsere Philosophie bleibt: Minimalinvasiv, effizient und nachhaltig – für optimale Ergebnisse und minimalen Aufwand.

HINWEISE UND ERKLÄRUNG ZUR ESTRICH-DÄMMSCHICHT-TROCKNUNG
Aufbau des Bodens und moderne Trocknungsverfahren bei Wasserschäden
Auf der Bodenplatte wird in der Regel ein Dämmmaterial wie Styropor oder mineralische Wolle mit einer Stärke von etwa 5 cm aufgebracht. Bei Bedarf wird darauf eine Fußbodenheizung verlegt, die anschließend mit einem ca. 5 cm starken Estrich abgedeckt wird. Dieser Estrich wird als schwimmender Estrich verlegt, das heißt:
- Er liegt auf der Dämmung.
- Ein umlaufender Randdämmstreifen sorgt für eine ca. 1 cm breite Dehnungsfuge, sodass der Estrich keine direkte Verbindung mit dem Gebäude hat.
Dieser Aufbau hat den Vorteil, dass Schallübertragungen im Gebäude minimiert werden. Der abschließende Bodenbelag – wie Fliesen, Laminat, PVC, Linoleum oder Teppich – wird auf dem Estrich verlegt.
Problematik bei Wasserschäden
Bei einem Wasserschaden kann Wasser über die Dehnungsfugen in den Randbereich gelangen und sich auf der Bodenplatte unter der Dämmung ansammeln. Dort kann keine eigenständige Trocknung erfolgen.
Früher bedeutete dies eine aufwändige Sanierung:
- Komplette Demontage des Estrichs und der Fußbodenheizung.
- Trocknung der Bodenplatte.
- Neuaufbau des gesamten Bodens.
Dank moderner Estrich-Dämmschicht-Trocknungsverfahren ist dies heute nicht mehr notwendig.
Effizientes Trocknungsverfahren
Beim modernen Trocknungsverfahren werden im Abstand von ca. 1,5 m Löcher mit einem Durchmesser von 20 bis 38 mm in den Estrich gebohrt. Anschließend wird mit einem Seitenkanalverdichter warme, vorgetrocknete Luft in die Estrich-Dämmschicht eingebracht.
Diese Luft zirkuliert durch die Dämmschicht, nimmt die Feuchtigkeit auf und wird über Randfugen oder Entlastungsöffnungen aus dem System geleitet, wo sie von Entfeuchtungsgeräten getrocknet wird.
Dieses Verfahren bietet:
- Effiziente Trocknung, ohne den Estrich komplett zu entfernen.
- Kosten- und Zeitersparnis durch den Verzicht auf umfangreiche Rückbauarbeiten.
- Eine nachhaltige Lösung, die den ursprünglichen Bodenaufbau weitgehend erhält.
Mit diesem innovativen Ansatz lassen sich auch schwere Wasserschäden effektiv und schonend beheben.
Trocknungsprozess im Detail
Im Rahmen des Estrich-Dämmschicht-Trocknungsverfahrens werden neben den Einblasöffnungen im Fußboden auch im Randbereich Öffnungen gesetzt. Diese ermöglichen es, dass die warme, trockene Luft, die Feuchtigkeit aus der Dämmschicht und der Bodenplatte aufgenommen hat, mit erhöhter Luftfeuchtigkeit wieder in den Raum austreten kann.
Ein im Raum platzierter Luftentfeuchter entzieht der Raumluft diese Feuchtigkeit, sodass der Seitenkanalverdichter erneut trockene Warmluft ansaugen und in die Dämmschicht einleiten kann.
Prozessdauer
Dieser Trocknungskreislauf dauert in der Regel 14 bis 21 Tage, abhängig von der Menge der Feuchtigkeit.
Zerstörungsfreie Fliesenaufnahme
Bei gefliesten Böden besteht die Möglichkeit, Fliesen zerstörungsfrei aufzunehmen. Dazu wird folgendermaßen vorgegangen:
- Vorbereitung der Fuge: Die Fuge wird zusammen mit dem Kleberbett um die Fliese herum mittels einer Trennscheibe präzise aufgeschnitten.
- Erhitzen der Fliese: Mit einer Heizpyramide und einer Heißluftpistole wird die Fliese auf mehrere hundert Grad erhitzt.
- Keramik hat die Eigenschaft, sich bei Hitze auszudehnen.
- Durch die Ausdehnung löst sich die Fliese eigenständig vom Kleberbett.
- Entnahme der Fliese: Die Fliese kann vorsichtig entnommen werden.
Einbringung der Trocknungsöffnungen
Nach der Entfernung der Fliese wird ein 20-mm-Loch in den Estrich gebohrt, um die trockene Warmluft direkt in die Estrich-Dämmschicht einzubringen.
Hinweise und Risiken
- Eine 100%ige Garantie für eine zerstörungsfreie Aufnahme aller Fliesen kann nicht gegeben werden.
- Bei 10 aufgenommenen Fliesen können 1–2 Fliesen beschädigt werden, je nach Zustand des Materials und Kleberbetts.
- Beschädigte Fliesen können durch Ersatzfliesen ersetzt werden.
Dieses Verfahren minimiert Schäden und ermöglicht eine nachhaltige Sanierung bei gefliesten Böden.